Nach den Angriffen auf mehrere MitarbeiterInnen der Impfkampagne gegen Kinderlähmung in Pakistan hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die Impfungen vorerst gestoppt. Der ursprüngliche Plan sah vor, innerhalb von drei Tagen eine große Anzahl von Kindern gegen Polio zu impfen. Einige muslimische Geistliche und bewaffnete islamistische Gruppen lehnen die Impfungen allerdings ab und brachten Gläubige gegen die Impfteams auf. An mehreren Orten kam es zu bewaffneten Angriffen, eine Medizinerin und ihr Fahrer wurden getötet, weitere Menschen schwer verletzt. Führer der Taliban, die im Nordwesten des Landes große Gebiete kontrollieren, haben schon im Sommer diesen Jahres Impfungen verurteilt. Sie verdächtigen die MitarbeiterInnen der Impfkampagne der Spionage für die USA. Hintergrund ist eine vorgebliche Hepatitis-Impfung im Jahr 2011 durch die der US-Geheimdienst Erkenntnisse über den Aufenthaltsort der Familie Osama bin Ladens erlangte. Pakistan ist eines von drei Ländern weltweit, in denen die Kinderlähmung noch verbreitet ist.