Zieht den Trennungsstrich, jede Minute
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Literatur
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Donnerstag, 24. August 2006
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Etwa 50 Briefe schrieb das RAF-Mitglied Gudrun Ensslin aus der Haft an ihre Schwester Christiane und ihren Bruder Gottfried. Die Geschwister veröffentlichen sie im Frühjahr unter dem Titel "Zieht den Trennungsstrich, jede Minute".
Schon Anfang der 70er Jahre sprachen die Staatsorgane lieber von der "Bader-Meinhof-Bande" und nicht von der RAF, denn Bande klang von vornherein kriminell, während Rote Armee Fraktion mit der Befreiung vom Faschismus in Verbindung gebracht werden konnte und sollte. Gudrun Ensslin war eine der Köpfe und Gründungsmitglied der RAF und wurde nach zwei Kaufhausbrandstiftungen sowie mehreren Banküberfällen schliesslich im Juni 1972 verhaftet. Im sogenannten Deutschen Herbst im Jahre 1977 wurde von einem RAF Kommando der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleier entführt, um die in Stuttgart-Stammheim inhaftierten Köpfe der RAF zu befreien. Da die damals sozialliberale Regierung nicht zu einem Gefangenenaustausch bereit war, wurde ausserdem noch eine Lufthansa Maschine gekapert, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Durch ein GSG9 Einsatz wurden aber alle Geiseln befreit, daraufhin wurde Hans Martin Schleyer von seinen Entführern erschossen. Als Reaktion auf die gescheiterte Erpressung begannen die inhaftierten Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe kollektiven Selbstmord - so die offizielle Version der Behörden. Mitgefangene Irmgard Möller überlebte mit vier Messerstichen in der Brust. Sie behauptete fortan und vertritt bis in die Gegenwart, dass es sich um eine Exekution von Seiten des Staates und nicht um einen Suizid gehandelt hätte. Dieselbe Ansicht vertrat damals auch der Rechtsanwalt und spätere SPD-Bundesinnenminister Otto Schily. Alle weiteren Untersuchungen kamen zu einem gegenteiligen Schluss, wobei aufgrund zahlreicher Widersprüche und Ermittlungsfehler Zweifel bestehen blieben.
Es bestand ein reger Briefverkehr zwischen Gudrun Ensslin und ihrer Familie. Etwa 50 Briefe hat sie an ihre Schwester Christiane und ihren Bruder Gottfried geschrieben. Die beiden entschieden sich nun diese in Form eines Buches zu veröffentlichen. "Zieht den Trennungsstrich, jede Minute" heisst das Werk, dass im Frühjahr diesen Jahres erschien und auch am kommenden Samstag auf der linken Literaturmesse von den Geschwistern vorgestellt wird. Manuel Christa unterhielt sich vorab mit Christiane Enssling, über das Buch und dem alternativen Bild der damaligen Zeit.
Programm
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