Euromayday-Aktivistin ist zu ihrem eigenen Bedauer
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Soziales
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Montag, 02. Juli 2007
- AutorIn:
In Hamburg wurde eine Euromayday-Aktivistin als angebliche Superheldin zu 750 Euro Geldstrafe verurteilt. Superheldin ist Irene H. nicht, dafür kann sie aber einiges zum Euromayday-Netzwerk erzählen.
Letztes Jahr Ende April in Hamburg. Mehrere als Superhelden verkleidete Aktivisten und Aktivistinnen betreten einen exquisiten Feinkostladen. Den VerkäuferInnen werden Blumensträuße übergeben und kurz darauf sind die "SuperheldInnen" mit ein paar Tüten Delikatessen wieder verschwunden. Zurück bleibt ein BekennerInnenschreiben, in dem die "prekären Superhelden" ihre Motivation für den Delikatessenklau erklären: "Ob als vollvernetzte Dauerpraktikantin, Callcenterangel, aufenthaltslose Putzfrau oder ausbildungsplatzloser Ein-Euro-Jobber: Ohne die Fähigkeiten von Superhelden ist ein Überleben in der Stadt der Millionäre nicht möglich. (...) Die Orte des Reichtums sind so zahlreich wie die Möglichkeiten, sich diesen Reichtum zu nehmen." Nach der Aktion tauchte ein Teil der Beute, z.B. eine Flasche Schampus und Edelschokolade in einer Kindertagesstätte auf, wo er von der Polizei sichergestellt wurde. Die internationale Presse berichtete, oft sympathisierend über die modernen Helden und zog Vergleiche mit der Legende um Robin Hood. Weniger spaßig fand das ganze die Staatsanwaltschaft Hamburg. Da im Zusammenhang mit dem Delikatessenklau zur sogenannten Euromayday-Parade aufgerufen wurde, suchten die Behörden unter den Euromayday-AktivistInnen nach den "Superhelden". Mit Irene H., einer Euromayday-Aktivistin glaubten sie, eine von ihnen gefunden zu haben. Es folgte eine Hausdurchsuchung bei Irene H., die Beschlagnahmung ihres Computers kurz vor Abgabetermin ihrer Diplomarbeit und schließlich vorletzte Woche eine Verurteilung vor Gericht zu 750 Euro, wegen der angeblichen Beteiligung an der Aktion. Doch Beweise gegen sie, da ist sich die Anwältin von Irene H. sicher, hatte das Gericht keine. Als Indizien wertete das Gericht Irenes braunen Haarschopf und das auf ihrem Computer das Wort "prekär" in Texten gefunden wurde. Keinen Zweifel lässt Irene aber daran, dass sie Euromayday-Aktivistin ist. Christian Hartmann wollte von ihr wissen, was das ist, der Euromayday.
Programm
Wir informieren
Hurra!
Die Redaktion Spätzünder hat den Innovationspreis „Zu Hause daheim“ 2024 für den Bezirk Mittelfranken gewonnen.
update _ Gespäch in der Grünen Landtagsfraktion
Am 25.05. wurden Radio Lora und Radio Z von der Grünen Landtagsfraktion zum gemeinsamen Gespräch mit der BLM nach München eingladen.
Radio Z Mitglied werden
und dadurch den Sender finanziell und strukturell stärken. Engagement für Community Media. Helft mit, werdet Mitglied und verbreitet den Aufruf.
Engagement für Community Media – Radio Z Mitglied werden
Liebe Z-Hörer*innen,
wie viele von Euch vermutlich bereits aus verschiedenen Quellen wissen, ist es aktuell nicht gut bestellt um eines der wenigen Freien Radios in Bayern.
Technische Störung
Leider funktionieren vorübergehend die Playlists und die Mediathek nicht.
Wir arbeiten an einer Lösung.
Dein Kommentar